Stuttgarter Themennachmittag mit Petra Hoffmann
CL-Festivalgast Petra Hoffmann wird im Kino Delphi herzlich empfangen
vom Stuttgarter Team und der terre des hommes-Gruppe Stuttgart. Am Festival
Sonntag fand auch dieses Jahr in Zusammenarbeit mit terre des hommes in
Stuttgart der Stuttgarter Themennachmittag statt. Nach dem Dokumentarfilm
von Petra Hoffmann „Ein Traum von Revolution“ diskutierten
nach den traditionellen Empanadas knappe 120 Besucher:innen im fast vollen
Kino mit der Regisseurin.
Die Veranstaltung mit dem Titel „1979 Revolution in Nicaragua – damals
der Beginn eines Traums vieler Linker und heute?“ gab Einblick
in die Geschichte von Nicaragua vom Kampf gegen den Diktator Somoza bis
heute.Regisseurin Petra Hoffmann selbst war in den 1980er-Jahren als Brigadistin
in Nicaragua gewesen, um die Bevölkerung im Wiederaufbau des Landes
nach dem Sturz der Diktator Somozas zu unterstützen.
Überraschenderweise teilten viele des Stuttgarter Publikums diese
Erfahrung mit der Regisseurin, auch sie waren in den 80er Jahren als Brigadist:innen
nach Nicaragua gereist. Dies öffnete den Raum für eine tiefere
Analyse und Verständnis des Films und der Epoche. Die Diskussion wendete
sich auch der aktuellen politischen Einschätzung zu, über noch
mögliche Unterstützungsmöglichkeiten für die Bevölkerung – nicht
nur in Nicaragua, sondern in ganz Lateinamerika.
Macu Machin in Stuttgart
Auch Macu Machin (2.v.l.), die Dokumentarfilmerin von den kanarischen Inseln, Regisseurin von „La Hojarasca“, fühlte sich gleich wohl in dem bunt geschmückten Foyer des Delphi Kinos mit den Organisatoren vom CL Team. Macu hatte im Anschluss ein angeregtes Gespräch über ihr Werk über die matriarchalen Frauen ihrer Familie, die noch z.T. im hohen Alter das Land unweit des Vulkans ihrer Inseln bewirtschaften. Der Vulkan wird zur wichtigen Figur des Films, macht er sich doch mitten in den Dreharbeiten bemerkbar und spuckt Feuer. Macu muss die Dreharbeiten unterbrechen und kann sie erst viel später weiterführen. Ein Film – widerspenstig und schön, der das Publikum verzauberte
Leonardo Barbuy La Torre in Stuttgart
Der Regisseur des Spielfilms „Diógenes“ (2.v.li.) wird auf der traditionellen Willkommensbank des CL-Teams in Stuttgart willkommen geheißen und abgelichtet. „Diógenes“ erhielt in Málaga den Silver Biznaga Sektion Zonacine für den Besten Ibero-Amerikanischen Film und Beste Regie. Der peruanische Filmemacher tauschte sich lebhaft mit dem Stuttgarter Publikum aus zu dem Andenfilm über die zwei Kinder eines traditionellen Malers der Tablas de Sarhua. Der Plott: Diógenes scheint zu schlafen. Seine beiden Kinder Sabina und Santiago vertreiben sich die Zeit mit Spielen oder streunen in der Natur herum. Ihr Leben hier in der isolierten Andenregion von Ayacucho ist hart. Warum nur wacht der Vater nicht auf? Auch dieser Film und das Gespräch zogen das Stuttgarter Publikum in ihren Bann.