Sonntag, 7.Mai 2023
15:00 Uhr, Delphi Arthaus Kino
Dokumentarfilm und Diskussion
Vivas
von Angélica Cruz Aguilar
Mexiko / Deutschland, 2022, 83 Min., Dokumentarfilm, OmdU
Donnernde Trommelsalven fegen durch die Straßen von Mexiko-Stadt. „Vivas nos queremos – Wir wollen leben!“ – so der Aufschrei der vor den Demonstrantinnenmassen tanzenden Trommlerinnen: mexikanische militante Aktivistinnen, viele von ihnen junge Frauen, die Feminizide in ihrem Land nicht länger hinnehmen wollen. Zu groß ist die Wut über die jahrzehntelange Straflosigkeit und gegen den untätigen Staat! In Mexiko werden jährlich etwa 4.000 Frauen aus geschlechtsspezifischen Motiven ermordet und Täter kaum verurteilt.
Anhand der Geschichten von Lorena und Karen – zweier Mütter, deren Töchter Fátima und Renata ermordet wurden – wird gezeigt, wie diese beiden Mütter um die Wahrheit und Gerechtigkeit kämpfen. Im Februar 2015 wurde die zwölfjährige Fátima auf dem Heimweg von der Schule von drei Nachbarn abgefangen, die das junge Mädchen anschließend sexuell missbrauchten und ermordeten. Renata war im November 2020 dreizehn Jahre alt und wurde vom Ex-Partner ihrer Mutter in ihrem eigenen Zuhause ermordet.
Nach den Morden trafen sich Lorena und Karen mit feministischen Kollektiven und anderen Müttern, die den gleichen Schmerz wie sie erlitten haben. Diese Frauen und Familien führen einen unermüdlichen und kräftezehrende Kampf um Gerechtigkeit und das, obwohl Behörden sie immer wieder auflaufen ließen. Aber inzwischen erhalten sie viel Unterstützung durch die neue Welle einer sehr kämpferischen Frauenbewegung.
Mit der Filmemacherin Angélica Cruz Aguilar wollen im Anschluss
diskutieren.
Ist diese extreme Form der Gewalt gegen Frauen nur ein mexikanisches
oder lateinamerikanisches Problem? Was sind mögliche Wege aus der
Gewaltsituation – konsequente Verfolgung dieser Straftaten, sichere
Orte für Frauen, Ansätze in der Geschlechtererziehung? Gibt
es dafür Beispiele?
In Zusammenarbeit mit der terre des hommes-Arbeitsgruppe
Stuttgart 
