CineLatino | CineEspañol 2022 Filmfestival |  Tübingen, Stuttgart, Freiburg, Reutlingen
CineLatino | CineEspañol 2022 Filmfestival |  Tübingen, Stuttgart, Freiburg, Reutlingen

 


Regionaler Fokus: Andenländer

Hoch hinaus in die Anden: Bolivien, Ecuador und Peru
Mit 9600 Kilometern bilden die Anden die längste Gebirgskette der Welt. Sie ziehen sich quer durch Südamerika von Venezuela über Chile bis hin zu Argentinien. Das diesjährige CINELATINO nimmt drei zentrale Staaten der Anden in den Blick: Bolivien, Ecuador und Peru. Die andine Lage hat die Geschichte und Kultur der drei Länder stark geprägt, sodass man von einem gemeinsamen Kulturraum sprechen kann. Sie teilen ethnische und sprachliche Merkmale sowie zahlreiche Traditionen. In allen drei Ländern ist der Anteil der indigenen Bevölkerung hoch, sodass der regionale Schwerpunkt mit dem thematischen Fokus Indigene Stimmen Hand in Hand geht. Der Name der Anden stammt übrigens aus der indigenen Quechua-Sprachfamilie: „andi/anti“ bedeutet „hohes Gebirge“ oder „Osten“.

Die Festivalbesucher:innen erwartet ein vielfältiger Einblick in andine Landschaften und Themen, den Alltag, Probleme und Traditionen. Iwianch, el Diablo Venado (2020) von José Cardoso sowie Juunt Pastaza entsari (2022) von Inês T. Alves entführen in die Tiefen des ecuadorianischen Regenwaldes. Der preisgekrönte Film El gran movimiento (2021) von Kiro Russo spielt in La Paz, dem höchstgelegenen Regierungssitz der Welt; die bolivianischen Kurzfilme (Ma qilqa allchijataki/Una carta para mi nieto und Ch´alla de la tierra) nehmen uns mit ins indigene Leben der Anden. Peru ist gleich mit fünf Produktionen vertreten: Heroínas (2022) von Marina Herrera, El rugir del Marañón (2021) von Bruno Monteferri und Dana Bonilla, Manco Cápac (2020) von Henry Vallejo, La teta asustada (2009) von Claudia Llosa sowie der Schwarz-Weiß-Film Samichay, en busca de la felicidad (2020) von Mauricio Franco Tosso mit seinen eindrucksvollen Landschaftsaufnahmen.

Abgerundet wird der regionale Schwerpunkt mit einer Podiumsdiskussion zum andinen Konzept Sumak Kawsay (Buen Vivir), auf Deutsch: Gutes Leben. Diese Weltanschauung – Praxis und politisches Konzept zugleich – geht zurück auf die Kosmovisionen und Praktiken indigener Völker der Anden und steht für ein ausgeglichenes Zusammenleben von Mensch, Natur und Kosmos. Im Anschluss lässt die Band Wayta Taki mit ihrer Musik die andine Kultur in Tübingen aufleben.

Genießen Sie das Eintauchen in die andine Kultur mit Film, Musik und Diskussion!


Bolivien
 

El gran movimiento (Die große Bewegung)
Spielfilm von Kiro Russo, Bolivien/Frankreich/Schweiz/Katar 2021, 85 Min., OmeUElder geht mit zwei Kollegen nach La Paz, um dort gegen den Verlust ihrer Arbeit in den Minen zu kämpfen. In dem infernalischen Kessel aus Menschen, Lärm und Farben geht es Elder immer schlechter. Kann der bizarre Schamane Max ihn ins Leben zurückholen? Ein halluzinogener Trip, eine spirituelle und metaphysische Reise als cineastisches Experiment.

Preise: Venedig – Spezialpreis der Jury Orizzonti

Freiburg, Kommunales Kino
Do, 07.04., 19:30 h
Stuttgart, Delphi
Fr, 08.04., 20:00 h
Tübingen, Kino 2 Museum
Sa, 09.04., 20:30 h

WETTBEWERB

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Bolivianische Kurzfilme

Details unter Kurzfilme

Tübingen, Open Festival Space
Do, 07.04., ab 21:00 h


Ecuador
 

Iwianch, el Diablo Venado (Iwianch, der Teufel mit dem Hirschgeweih)
Dokumentarfilm von José Cardoso, Ecuador 2020, 90 Min., OmeU

José und sein Filmteam besuchen ein Dorf der Achuar im ecuadorianischen Regenwald. Sie wollen mehr über die Mythen und Sagen der Region erfahren. Doch etwas kommt dazwischen: Ein junger Mann aus der Gemeinde verschwindet spurlos, und es wird gesagt, dass der Teufel ihn geholt habe. Ob er jemals wieder auftaucht?

Preis: Ann Arbor – Tom Berman Award for Most Promising Filmmaker

Tübingen, Kino 2 Museum
Do, 07.04., 18:00 h
Reutlingen, Kamino
So, 10.04., 16:30 h
Tübingen, Studio Museum
Mi, 13.04., 18:00 h

FOKUS

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Juunt Pastaza entsari (Die Kinder vom Río Pastaza)
Dokumentarfilm von Inês T. Alves, Portugal/Ecuador/Peru 2022, 61 Min., OmeU

Eine kleine Kommune im Amazonas-Regenwald, irgendwo an der Grenze zwischen Ecuador und Peru. Die Kinder der indigenen Achuar ernten Bananen, fangen Fische, spielen Fußball und auf dem Smartphone Candy Crush. Eine bedachtsame, liebevolle Dokumentation unbeschwerter Kinderjahre.

Freiburg, Kommunales Kino
Sa, 09.04., 21:30 h
Tübingen, Studio Museum
Di, 12.04., 20:30 h

Mit Vorfilm Heroínas

FOKUS

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Peru
 

El rugir del Marañón (Das Brüllen des Marañón)
Dokumentarfilm von Bruno Monteferri, Dana Bonilla, Peru 2021, 41 Min., OmeU

Der Río Marañón ist lebensnotwendig für sein Umfeld: Menschen, Flora und Fauna. Die peruanische Regierung plant, Staudämme zu bauen und die Wassermassen des Flusses zur Energieerzeugung zu nutzen. Doch die Umsetzung hätte fatale Folgen für Mensch und Natur.

Tübingen, Kino 2 Museum
So, 10.04., 18:00 h
Tübingen, Kino 2 Museum
Mi, 13.04., 18:00 h
Freiburg, Kommunales Kino
Mi, 13.04., 21:30

Experte Thilo Papacek anwesend,
nur in TÜ am 10.04

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Heroínas (Heldinnen)
Dokumentarfilm von Marina Herrera, Peru 2022, 21 Min., OmeU

Tomasa Tito Condemayta war eine der führenden Kräfte in der Unabhängigkeitsbewegung Perus gegen die Spanier. Täglich kommen Menschen, vor allem Frauen, von weit her, um ihrer Heldin Respekt zu zollen. Diese weibliche Identifikationsfigur schenkt ihnen immer wieder Mut, Stärke und Zuversicht.

Freiburg, Kommunales Kino
Sa, 09.04., 21:30 h
Tübingen, Studio Museum
Di, 12.04., 20:30 h

Vorfilm von Juunt Pastaza entsari

FOKUS

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La teta asustada (Eine Perle Ewigkeit)
Film von Claudia Llosa, Peru/Spanien 2009, 95 Min., OmdU

Fausta redet kaum, hat das Trauma ihrer Mutter in sich aufgesogen. Nach dem Tod der Mutter nimmt sie notgedrungen eine Arbeit als Dienstmädchen an. Die reiche Pianistin entdeckt in Faustas Gesang eine Quelle der Inspiration und eine Verdienstmöglichkeit …

Preise: Berlinale – Goldener Bär, FIPRESCI, Havanna – Grand Coral, Best Art Direction

Tübingen, Studio Museum
Sa, 09.04., 18:00 h
Reutlingen, Kamino
So, 10.04., 18:30 h

Filmauswahl und –einführung in Tübingen: Dieter Kosslick

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Manco Cápac
Spielfilm von Henry Vallejo, Peru 2021, 92 Min., OmeU

Ein junger Mann vom Land versucht in Puno Fuß zu fassen. Mit unterbezahlten Jobs hält er sich über Wasser, aber ist stets mit der Feindseligkeit seiner eigenen Landsleute konfrontiert. Das Zeugnis einer sich selbst fremd gewordenen Gesellschaft.

Preise: Apresci – Bester Langfilm, Bestes Drehbuch, Bester Hauptdarsteller

Freiburg, Kommunales Kino
So, 10.04., 19:30 h
Tübingen, Studio Museum
So, 10.04., 20:30 h
Stuttgart, Delphi
Di, 12.04., 18:00 h

Regisseur Henry Vallejo in Tübingen und Stuttgart anwesend

FOKUS

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Samichay, en busca de la felicidad (Samichay, auf der Suche nach dem Glück)
Spielfilm von Mauricio Franco Tosso, Peru/Spanien 2020, 86 Min., OmeU

In der abgeschiedenen Welt der hohen Anden kämpft ein verarmter Bauer ums Überleben. All seine Hoffnung steckt er in seine geliebte, aber dürre Kuh. Doch wie viel Hoffnung kann er sich noch leisten? Ein beeindruckendes Zeugnis der harten Lebensrealität in Schwarz-Weiß-Bildern.

Preise: Lima – Bester Peruanischer Film, Málaga – Beste Regie

Tübingen, Studio Museum
Do, 07.04., 20:30 h
Stuttgart, Delphi
Sa, 09.04., 16:00 h
Freiburg, Kommunales Kino
Di, 12.04., 19:30 h

FOKUS

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